Zustand Bahnhof Ahlen - Stellungnahme

Es gibt erfreuliche Nachrichten für den Ahlener Bahnhof, die „Freundliche Radstation“ hat endlich einen Betreiber gefunden und soll im Dezember im Betrieb gehen. Soweit so gut.

Im Mobilitätskonzept der Stadt Ahlen spielt der Bahnhof eine entscheidende Rolle. Er ist einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte im Kreis. Hier soll die Mobilitätswende organisiert werden. Menschen sollen ermuntert werden, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Eine Notwendigkeit, die wir als Grüne nachdrücklich unterstützen. Seit einem Jahr ist der seit Jahrzehnten geforderte barrierefreie Umbau des Bahnhofes endlich abgeschlossen.


Doch in welchem Zustand befindet sich der Bahnhof?

Ein attraktives Eingangstor zur Stadt, freundlich und sauber? Wohl kaum! Die Bahnhofshalle ist in einem erschreckenden Zustand.

Müll türmt sich nicht nur neben den überquellenden Mülleimern, sondern in allen Ecken. Papier, Flaschen, Verpackungen, Zigarettenkippen, Essensreste übersähen den Boden, der vor Schmutz starrt und an dem die Schuhe kleben bleiben. In den neuen Aufzügen überkommt einen der Ekel. Die Glastüren sind vor Schmutz bereits blind und beim Öffnen der Türen schlägt einem der Uringeruch entgegen. In der Dämmerung sieht man die ersten Ratten durchs Gebäude huschen, die sich im Unrat wohlfühlen und eine ergiebige Nahrungsquelle entdeckt haben.


Was tun?

Der Bahnhof liegt in Verantwortung der Deutschen Bahn, diese kommt offensichtlich ihrer Aufgabe unzureichend nach und lässt ihre aufwendig sanierte Immobilie verwahrlosen. Es wäre also Aufgabe der Stadt und ihres Baudezernenten die Bahn nachdrücklich und wiederholt darauf hinzuweisen, für Sauberkeit zu sorgen. Kommt die Bahn dem nicht nach, sollte die Stadt die Reinigung übernehmen und eine Kostenübernahme mit der Bahn verhandeln. Wenn die Bahn sich dazu nicht bereit erklärt, muss die Stadt in den sauren Apfel beißen und die Kosten selbst schultern.

Es macht wenig Sinn,  für eine Millionen Euro Steuergeld eine Radstation zu errichten und dann das Umfeld verlottern zu lassen. Infrastruktur zu schaffen ist das eine, sie zu pflegen ist buchstäblich die Kehrseite. Der Bahnhof ist ein Eingangstor zur Stadt. Zur Zeit ist er eine schmuddelige  Durchgangsstation, die einem je nach Tagesform die Scham- oder Zornesröte ins Gesicht treibt. Das zu ändern ist sicher eine Aufgabe, die von den Herren Berger und Köpp etwas mehr Einsatz verlangt,  als ein wohlfeiler Presseauftritt bei dem ein Banner in die Kamera gehalten wird.

Petra Pähler-Paul

Bündnis 90/Die Grünen



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